Wofür schwärmt der Imker nicht? Fürs Schwärmen!



Derzeit herrscht Hochsaison der besonderen Art: Bienenschwärme können derzeit an ungewohnten Orten außerhalb des Bienenstocks angetroffen werden, wie auf den Fotos gezeigt.
Warum passiert das? Es kommen mehrere Naturphänomene zusammen: die Eiablage der Königin kombiniert mit dem sehr "feuchten" Wetter (wie auf dem Diagramm an der blauen Linie zu sehen), welches immer wieder das Ausfliegen der Bienen aus dem Bienenstock verhindert.
Somit konzentriert sich der Bien vermehrt auf die Brutpflege der von der Königin gelegten Eier, in dieser Zeit ca. 2.000 neue "Untertanen" pro Tag, also ungefähr alle 20 Sekunden ein Ei. Das sorgt gemeinsam mit den Regentagen beengten Verhältnissen im Bienenstock.
Wir kennen es alle: wenn zu viel Druck ist, muss etwas weichen, das ist in diesem speziellen Fall die "alte" Königin gemeinsam mit einem Teil des Hofstaats, sie macht Platz für eine neue junge Königin. Vor dem Schwärmen saugen die Bienen ihren Magen nochmal mit Honig voll. Dieser Vorrat reicht für etwa drei Tage. Zudem aktivieren rund 80 Prozent der Bienen ihre Wachsdrüsen - normalerweise sind es lediglich 12 Prozent. So können die Schwarmbienen später ihr neues Wabenwerk bauen.
Unser Bienenschwarm vom Foto hat sich übrigens einen holen Baumstamm als neues Heim gefunden. Für den Imker ein Verlust, deshalb hat er derzeit immer einen leeren Brutkasten dabei, als neue Behausung für die "Ausreißer".
