VARROA DESTRUCTOR ODER IM SPÄTSOMMER FÜR DEN WINTER RÜSTEN
Auch wenn draußen noch (spät)sommerliche Temperaturen herrschen, bereiten Imker ihre Völker schon auf den Winter vor. Nach der Honigernte ist ein perfekter Zeitpunkt, um wieder einmal gegen die Varroamilbe vorzugehen. Der Befall durch die Varroamilbe hat sich als wesentlicher Faktor für die Verluste an Bienenvölkern während der Überwinterung herausgestellt.
In der Brut richtet die Milbe den meisten Schaden an. Hinzu kommt, dass die Milbe Krankheiten überträgt. Verkrüppelte Bienen sind die Folge einer Infektion mit Viren, die die Milbe verbreitet.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde eine Vielzahl von Behandlungsmethoden gegen die Varroamilbe (Varroa destructor) vorgeschlagen und getestet. Manche haben sich davon in der Praxis durchgesetzt.
Einige Imker setzen "weiche" Milbenbekämpfungsmittel wie die Ameisensäure ein, sie verdunsten diese im Bienenstock. Auch Vögel baden beispielsweise gerne im Ameisenhaufen, um sich von den Milben in den Federn zu befreien. Bienen sind weniger empfindlich gegen den Ameisensäuredampf als die Varroamilbe. Da die Zelldeckel bei Brutzellen luftdurchlässig sind, verbreitet sich auch dort die Ameisensäureluft und schädigt die Milben in der Brut. Leider tötet die Ameisensäure auch Bakterien, Pilze und Viren ab, darunter auch wertvolle Mikroorganismen (Antagonisten), die dem Bienenvolk helfen, gesund zu bleiben.
Andere Imker nutzen Hyperthermie: Schon in den 70er Jahren war bekannt, dass Varroa empfindlicher auf Hitze reagiert als die Honigbiene. Allerdings ist der Grat schmal, auf dem man sich bewegt, wenn Milben abgetötet und Bienen verschont werden sollen. Die Hyperthermie-Geräte wärmen die Waben oder das Volk langsam auf 41 °C auf und laufen dann für eine bestimmte Zeit auf der höchsten Betriebstemperatur.
Beide Methoden nutzen eine "Windeleinlage" am Boden des Bienenstocks zur Kontrolle des (Varroa)abfalls - siehe Foto.
Die Methoden sind leider nicht perfekt, da sie auch einen (kalkulierbaren) Schaden an der Bienenbrut verursachen, außerdem führen alle angewandten Methoden leider nur zum dem Ziel, die Varroamilbe zu "kontrollieren". Eine 100% perfekte Lösung gegen Varroa destructor gibt es leider noch nicht.