SCHWITZENDE BÄUME UND KOPI LUWAK - WAS HABEN SIE GEMEINSAM?



Waldhonig kennen wir als einen Honig mit schöner dunkler Farbe. Die spannende Tatsache ist, dass dieser Waldhonig nichts mit der Blüte der Fichte oder Tanne im April/Mai zu tun hat, sondern mit einem ganz anderen Naturphänomen Ende Mai/Anfang Juni: Honigtau.
Man kann auch sagen die Nadelbäume bzw. auch Laubbäume "schwitzen" Honig bzw. Nektar. Dieser Baumsaft ist reich an verschiedenen Mehrfachzuckern und wird von speziellen Läusen auf den Bäumen aufgenommen. Durch den vorherrschenden Druck des Baumsaftes und weiteren Faktoren scheidet die Laus diesen wieder aus und Insekten wie Ameisen, Wespen aber auch Bienen werden von diesem zuckersüßen Saft angelockt und nehmen diesen auf.
Im Bienenstock wird der Honig von Biene zu Biene weitergegeben und somit einerseits mit körpereigenen Substanzen versehen und andererseits wird auch die Feuchtigkeit reduziert. So wird aus dem dünnflüssigen Baumsaft ein zäher, dunkler, karamellartiger Honig, den die Bienen in ihren Waben einlagern.
Nennenswerte Honigtaumengen, die auch von den Bienen bevorzugt gesammelt werden, stammen in Mitteleuropa meist von Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Eiche, Ahorn und Linde.
Da immer spezielle Voraussetzungen erfüllt werden müssen, wie z.B. eine ideale Menge an Feuchtigkeit, "milde" nicht zu kalte und nicht zu heiße Temperaturen und natürlich das Vorkommen der Lachnidea, also der Baum- oder Rindenlaus, gibt es keine jährliche Garantie für den sehr aufwändig zu produzierenden Waldhonig.
Und somit können wir den Kreis zum Titel schließen: für Waldhonig sind die Bienen nur Nutznießer einer Ausscheidung von Blattläusen, so wie der teuerste Kaffee der Welt, Kopi Luwak, ein Produkt aus der Ausscheidung von Schleichkatzen ist.